Angélique

© Dirk Letsch

Die Sängerin und künstlerische Leiterin des Festivals TEXTUR Angélique Greuter wuchs in einer Familie auf, in der Musik und Gesang eine gemeinsame Leidenschaft waren. Sie näherte sich der Gregorianik und der Neumennotation, als ihre Oratorien-Kollegin Catherine Ravenne sie 2005 bat, ihrem frisch gegründeten Ensemble Cum Jubilo beizutreten. Nach etlichen Jahren als rein „klassische“ Sängerin kam Angélique so über die Praxis zur Mittelaltermusik. 2010 folgte sie dann ihrer Neugierde, auch selbst in die Quellen schauen und Recherchen vornehmen zu können in diesem extrem vielfältigen Repertoire, und sie begann an der Sorbonne ihr Masterstudium der Interpretation mittelalterlicher Musik, unter anderen bei Benjamin Bagby und Katarina Livljanic.

Heute ist Angélique sowohl Sängerin des Frauentrios Ensemble RESONEZ als auch des Vokalquartetts Les Elancées:

«„Resonez“ ist im alten Französisch doppeldeutig, denn damals konnte das „e“ auch für ein „ai“ stehen. Es bedeutet also gleichzeitig Klang (Resonanz) und Wort, Sprache, Gedanken (Raison). Das Miteinander von Musik, die direkt sinnlich erfassbar ist, und von Sprache ist in mehreren unserer Programme wesentlich. In „Porta Paradisi“ zum Beispiel wechseln sich die Musikstücke ab mit Zitaten aus Dantes „Divina commedia“. Im Gegensatz zum Vokalquartett Les Elancées, wo wir ausschliesslich a cappella singen, ist das Ensemble RESONEZ ein Vokal- und Instrumentalensemble. Das ermöglicht eine grosse Vielfalt an Klangkombinationen, umso mehr als Mittelaltermusiker:innen meist mehrere Intrumente spielen!»

(Text aus einem Interview mit Angélique Greuter)