Samstag, 19. Oktober 2024 19:00

Dinner-Konzert

„L’amor de lonh“

Rula Badeen, Schauspielerin, und Studierenden der Schola Cantorum Basilisensis

Dauer: 3 Std.
Ort: Restaurant Le Monot (Binningen)

Erzählungen aus fernen Welten verwoben mit uralten Liedern

Bei köstlichem libanischen Essen werden die Festivalbesucher:innen in ferne Welten entführt.

Rula Badeen, Schauspielerin aus Basel mit palästinensischen Wurzeln, erzählt frühe Geschichten aus dem Orient über Liebe und Sehnsucht.

Studierende der Schola Cantorum Basiliensis singen und improvisieren dazu Musik aus der Zeit der Troubadoure.

Bild aus dem „Recueil des poésies des troubadours, contenant leurs vies“ (ca. 1201-1300), S. 121

Der Titel des Abends bezieht sich auf das poetische und musikalische Werk des Jaufré Rudel, einem okzitanischen Adligen und berühmten Troubadour aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts.

In seiner Vida (Lebensgeschichte) erfahren wir, wie er aufgrund der Berichte von heimgekehrten Jerusalem-Pilgern eine unstillbare Sehnsucht nach der Gräfin von Tripolis im fernen Heiligen Land entwickelt, sich um dieser Fernliebe (amor de lonh) zu einer nie gesehenen Frau willen dem Kreuzzug anschliesst, während der Schiffsreise aber erkrankt und kurz nach seiner Ankunft in den Armen der rasch herbeigerufenen Gräfin stirbt. Sie lässt ihn in der Niederlassung der Tempelritter in Jerusalem bestatten und tritt anschliessend, von Jaufré und seiner Liebe beeindruckt, quasi als Witwe in ein Kloster ein.

Das Werk Jaufrés war weit herum bekannt und hat viele Dichter und Musiker inspiriert.  Kein Geringerer als Walther von der Vogelweide hat sich im berühmten Palästina-Lied, seiner poetischen Auseinandersetzung mit den Kreuzzügen, an der Melodie von „Lanqand li jorn son lonc en mai“ orientiert.

Im 20. Jahrhunderten lieferte die Legende um Jaufrés Leben den Stoff für die Oper L’amour de loin von Kaija Saariaho (Libretto von Amin Maalouf).